Der Ort Pitigliano scheint wie aus dem Felsen gewachsen! Die Häuser stehen dichtgedrängt auf dem rötlich schimmernden Tuffstein, der zu fast allen Seiten in tiefe Schluchten abfällt. Die Stimmung, die dieser Ort ausstrahlt, versetzt jeden beim Anblick seiner traumhaften Kulisse in eine sonderbare Stimmung.
Pitigliano ist bis heute die größte Ortschaft etruskischen Ursprungs. Die Kleinstadt besteht aus ineinander verschachtelten, in die steilen Tuffsteinwände hineingebauten Häuser, Keller und Höhlen. Durch den Steilabfall der Felsen war ein Großteil der Stadt gut geschützt. Nur an einer Seite ist Pitigliano mit dem benachbarten Hügel verbunden.
Da der Bauplatz durch das Felsplateau begrenz war, drängen sich die Häuser hier alle dicht zusammen. Hier ist kaum ein größerer Platz oder gar Gärten für die Häuser vorhanden. Während wir durch die engen Gassen geschlendert sind, haben wir einige Mütterchen entdeckt, die auf einer Bank vor ihrem Haus saßen und sich mit Handarbeit oder einem Buch in der Hand die Zeit vertrieben haben.
Nur die beiden bewaffneten Soldaten vor der Synagoge der sehr aktiven jüdischen Gemeinde stören das sonst so idylische Bild!
Nach dem wir Pitigliano ausgiebig erkundet hatten, erhofften wir uns etwas Abkühlung vor der heißen Sonne in den jahrtausendealten etruskischen Hohlwegen.
Bis zu 20 Meter hoch ragen die glatten Felswände auf, die den schmalen Pfad begrenzen und noch enger erscheinen lassen. Definitiv nichts für Menschen mit Klaustrophobie!
Warum die „vie cave“ geschaffen wurden und zu welchem Zweck sie dienten, darüber rätseln bis heute die Wissenschaftler: Handelte es sich bei den Hohlwegen lediglich um Verbindungs- und Versorgungswege zwischen etruskischen Siedlungen? Oder waren sie mystische Kultstätten? Für letzteren Standpunkt spricht die Nähe des etruskischen Volkes zu Mystik und Astrologie – und die zahlreichen Totenstädte, auf die man beim Gang duch die Wege trifft. Geschichte hin, Mystik her: Es ist einfach eine schaurig-schöne Erfahrung, in dieses fremdartige Gebilde aus Fels abzutauchen.
Leider war es in den Hohlwegen genau so heißt wie überall sonst, so dass wir hier nur GC1G3H5 geloggt haben. Für eine weitere Wanderung war es einfach viel zu heiß.
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